Ein Team von freien Entwicklern will aus einer abgespeckten Version von MySQL eine neue schlanke SQL-Datenbank für Cloud- und Webanwendungen schaffen.
Viele Informationen über das Projekt, das von den Entwicklern nun »Drizzle« getauft wurde, liegen noch nicht vor. Drizzle wird nicht von Grund auf neu entwickelt, sondern beruht auf dem Code der populären Datenbank MySQL, aus dem zunächst zahlreiche Features entfernt wurden. Übrig bleiben soll nach dem Willen der Entwickler nur das, was typische Webanwendungen benötigen. Insbesondere sollen sehr viele gleichzeitige Abfragen möglich sein, ein Ziel, das MySQL mit Falcon ebenfalls verfolgt. Falcon ist jedoch seit über zwei Jahren in Entwicklung und soll erst in MySQL 6 offiziell veröffentlicht werden.
Ziele des Projekts sind Zuverlässigkeit, Skalierbarkeit und ein einfaches Design für einfache Installation und Wartung. Eine Mitteilung von Projektinitiator Brian Aker macht deutlich, dass der von MySQL geerbte Code stark überarbeitet werden soll. Daneben muss das Team auch die Umbenennung des Projekts und der zugehörigen Programme leisten, was bereits weitgehend erledigt zu sein scheint. Zu den aus MySQL entfernten Features zählen Stored Procedures, Views, Trigger, der Abfragen-Cache und Prepared Statements. Wie das Team auf dieser Basis eine gute Geschwindigkeit erreichen will, bleibt offen. Brian Aker schließt jedoch nicht aus, dass einige dieser Features wieder hinzugefügt werden. Der Standard-Tabellentyp soll InnoDB sein. Derzeit ist unklar, ob das nicht transaktionsfähige MyISAM beibehalten wird.
Der Bedarf für einen schlanken relationalen Datenbank-Server scheint groß zu sein. So waren es die vielen Anfragen an Aker, die ihn nach eigenen Angaben dazu veranlassten, das Projekt zu starten. Nun arbeiten bereits zehn Entwickler an dem Projekt mit. Der Server soll wie MySQL unter der GPLv2 veröffentlicht werden, der Client unter der BSD-Lizenz.
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