MySQL grenzt Community-Server stärker ab

Quelltext der Enterprise-Version künftig nur noch für zahlende Kunden.
Mit der Einführung des MySQL Community Servers und der damit einhergehenden Abgrenzung des MySQL Enterprise Servers musste MySQL einige Kritik einstecken und manch einer nutzte die Möglichkeiten, die Enterprise-Version kostenlos zu verwenden. Als Reaktion darauf sollen Korrekturen auch für die Community-Version häufiger erscheinen, der Zugriff auf den Quelltext der Enterprise-Variante wird im Gegenzug eingeschränkt.

Es gehe vor allem darum, die Community- und Enterprise-Version stärker voneinander abzugrenzen und dafür zu sorgen, dass diese ihre Zielgruppen erreichen, erläutert MySQL-Vize-Präsident Kaj Arnö. Dabei reagiert MySQL auch auf die Tatsache, dass manche Linux-Distribution die im Quelltext veröffentlichte Enterprise-Version ausliefert, da die Community-Version den Ansprüchen der Entwickler nicht genügte. Die MySQL-Partner Solid und Proven Scaling bieten mit DorsalSource.org direkten Zugriff auf Binarys des MySQL Enterprise Servers.

Auf diese Umstände reagiert MySQL nun mit einem veränderten Release-Schema: So sollen künftig neue Funktionen ausschließlich in den nächsten Entwicklerzweig einfließen, aktuell ist dies MySQL 5.2. Zudem soll es künftig mindestens zwei „Mature GA“-markierte Binärversionen des stabilen Zweigs geben, derzeit ist dies MySQL 5.0. Diese Mature-GA-Versionen erscheinen außerhalb eines Zeitplans dann, wenn Sicherheitslücken dies erfordern.

Für neue MySQL-Versionen, die als stabil bzw. „GA“ gekennzeichnet werden, verspricht MySQL für eine begrenzte Zeit monatliche Updates, bis diese Version als „Mature GA“ deklariert wird. Neben den mindestens zwei Binärversionen einer als „Mature GA“ deklarierten Version soll es jährlich vier planmäßige Versionen geben, die aber nur im Quelltext veröffentlicht werden. Diese sind für Distributionen gedacht, die MySQL mitliefern.

Die bislang zum freien Download bereitstehenden Quelltexte der monatlich erscheinenden Enterprise-Version soll es künftig nur noch für zahlende Abonnenten geben. Dies sei von der GPL gedeckt, schreibt Arnö unter Berufung auf die FSF. Eine Hintertür bleibt: Zahlende Abonnenten können die Quelltexte auch künftig weitergeben, auch in Form von Binärpaketen, so der MySQL-Community-Chef explizit, denn auch künftig werden beide Versionen des MySQL-Servers unter der GPLv2 veröffentlicht.

Quelle: http://www.golem.de/0708/53997.html

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