Ein Vergleich der beiden von MySQL AB vertriebenen, quelloffenen Datenbanken MySQL und MaxDB zeigt, dass sie sich keine Konkurrenz machen, sondern sich ergänzende Produkte sind.
So nutzen nach Angaben ihres schwedischen Herstellers MySQL AB geschätzte vier Millionen Anwender MySQL. Und auch eine andere freie Datenbank, die gemeinsam von SAP und MySQL AB vertriebene MaxDB, ist gut eingeführt: Im SAP-Umfeld hat dieses Produkt ebenso viele Anwender wie IBMs DB2 unter Unix – bei rund 3,5 Prozent aller SAP-Installationen kommt MaxDB zum Einsatz. MaxDB ist der Nachfolger von SAP DB. Das Walldorfer Unternehmen vertreibt und supportet die Datenbank für den Einsatz im SAP-Bereich, während MySQL AB sowohl im SAP-Umfeld als auch in anderen Einsatzbereichen Lizenzen und Unterstützung anbietet.
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Daneben kann MySQL im aktuellen Stable-Release 4.0 aber auch mit der integrierten InnoDB-Engine arbeiten, die wesentlich bessere Features zur Konsistenzsicherung enthält. Sie erlaubt unter anderem Transaktionen, allerdings auf Kosten der Geschwindigkeit. InnoDB unterstützt wie MaxDB den Typ „Text“ nicht und beherrscht somit auch keine Volltextindexierung. Beide Tabellentypen können zudem parallel innerhalb einer MySQL-Datenbank genutzt werden.
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Wer eine rein transaktionsbasierende Datenbank benötigt, ist mit MaxDB besser bedient. Dies ist typischerweise im ERP-Umfeld unverzichtbar. Da MaxDB aus der SAP DB hervorgegangen ist, liegt deren Eignung für den unternehmenskritischen ERP-Einsatz auf der Hand. „Die MaxDB ist so aufgebaut, dass sie nie in einen undefinierten Zustand fällt und die Datenkonsistenz jederzeit gesichert ist“, erläutert Jörg Hoffmeister, Development Manager MaxDB Platforms and Support der SAP-Entwicklung in Berlin. Schließlich wurde die Datenbank speziell für den Einsatz in SAP-Umgebungen entwickelt und im Lauf der Jahre optimiert.
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Große technologische Unterschiede finden sich auch noch bei anderen Funktionen. So beherrscht MySQL im aktuellen Stable-Release noch keine Stored Procedures, diese werden erst in der anstehenden Version 5 verfügbar sein. MySQL 5 steht zurzeit als Alpha-Version zum Download bereit. MaxDB kennt diese Möglichkeit schon lange.
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Die höhere Flexibilität von MySQL zeigt sich jedoch nicht nur in der größeren Bandbreite unterstützter Betriebssysteme und den verschiedenen Storage Engines. MySQL ist im Gegensatz zu MaxDB auch dafür geeignet, in Anwendungen eingebettet zu werden (Embedded MySQL). Dabei nutzt eine Applikation, die auf eine integrierte und nach außen nicht sichtbare Datenbank aufsetzt, die MySQL-Bibliotheken. Auch unterstützt MySQL mehr Schnittstellen als MaxDB. Besonders die Anbindung an Microsofts .NET macht MySQL für die Softwareentwicklung im Windows-Umfeld interessant. MaxDB besitzt bislang noch keine .NET-Schnittstelle.
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Die großen Unterschiede machen deutlich, dass es auch bei den Open-Source-Datenbanken keine eierlegenden Wollmilchsäue gibt. MySQL und MaxDB sind laut Backman sich ergänzende Systeme, keine Konkurrenten: „Manchmal ist MySQL besser, manchmal MaxDB. Da beide Systeme aber durch den MySQL-Proxy problemlos zusammenarbeiten können, müssen sich die Anwender nicht auf eine der beiden Datenbanken festlegen.“ Mit dem MySQL-Proxy können sowohl MySQL- auch MaxDB-Datenbanken über den MySQL-Client genutzt und Daten zwischen beiden Datenbank-Management-Systemen ausgetauscht werden. Mit der aktuellen Entwicklungsversion 7.5.01 unterstützt MaxDB diese Technologie.
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von Jan Schulze
Quelle: http://www.computerwoche.de/…
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